Sophie - 05 - Heimliche Ausritte by Christiane Gohl

Sophie - 05 - Heimliche Ausritte by Christiane Gohl

Autor:Christiane Gohl [Gohl, Christiane]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: kinder
Herausgeber: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


Sophie und Michelle machten sich inzwischen immer öfter Sorgen um Johanne Gabriel. Das Mädchen hatte am Montagnachmittag die Orchesterprobe geschwänzt und erschien am Dienstagmorgen nicht zum Englischunterricht. Erst zur zweiten Stunde trudelte Johanne ein und legte eine Entschuldigung vor.

»Wir waren gestern ewig lange unterwegs wegen meiner Geigenstunde«, behauptete sie gegenüber dem Mathelehrer. »Ich bin so spät ins Bett gekommen und da meinte meine Mutter...«

»Das lass aber nicht zur Gewohnheit werden«, brummte Herr Lämmert. »Die Schule hat Vorrang, und wenn du noch so begabt bist.« Für dieses Mal nahm er die Entschuldigung jedoch an.

Michelle und Sophie glaubten kein Wort. Die beiden stellten Johanne in der Zehn-Uhr-Pause.

»Du warst doch nicht wirklich Geige spielen, du warst auf dem Ponyhof! Wie lange meinst du denn, dass das gut geht?«, fragte Michelle.

Jonny erschrak, als die Mädchen ihr die Schwänzerei auf den Kopf zusagten, aber Leugnen hatte hier offensichtlich keinen Zweck.

»Was soll ich denn machen, ich will reiten! Ich werde verrückt, wenn das auch wieder rauskommt und meine Mutter mich einsperrt«, brach es aus ihr heraus. »Und auf dem Ponyhof fragt keiner nach Erlaubnis und Reitkappe und was weiß ich. Ich bezahle und kriege Reitstunden. Bald habe ich zehn, dann kann ich ins Gelände gehen. Und vielleicht sogar ein Pflegepferd haben.«

»Aber Jonny, diese Reiterei da ist das Letzte!«, wandte Sophie ein. »Du könntest dich tatsächlich dabei verletzen.«

»Na und? Dann spiel ich eben nicht mehr Geige. Mir doch egal! Oder ich bin gleich tot. Das wär vielleicht sowieso das Beste...« Johanne wandte sie sich abrupt um und lief davon.

Michelle und Sophie blieben betreten zurück.

»Meinst du nicht, wir sollten das irgendwem erzählen?«, fragte Sophie schließlich. »Das ist doch irgendwie... krank.«

Michelle zuckte die Schultern. »Jonny würde das ›petzen‹ nennen. Und egal wem du’s erzählst, irgendwann kommt’s bei ihrer Mutter an. Davon abgesehen gebe ich ihr ohnehin höchstens eine Woche Zeit, bevor Mutti es spitzkriegt. Sie ist viel zu wagemutig. Wenn sie weiter so oft schwänzt und auch noch Schulstunden versäumt, ruft die Schulleitung sehr bald zu Hause an.«

An diesem Dienstag hatte Jonny jedoch Glück. Frau Lohmeier war krank und die Chorprobe fiel aus. Begeistert machte sich das Mädchen auf den Weg zum Ponyhof. Zur Albertstraße kam sie mit dem Bus, wie sie inzwischen erkundet hatte, und die Sache mit dem nach Pferd riechenden Reitzeug war auch geregelt. Jonny verwahrte die Reitsachen jetzt in ihrem Spind in der Schule. Und wenn die Zeit reichte, schlüpfte sie zum Umziehen rasch in die Kabinen der Ballettschüler. Da gab es Duschen.

»Vielleicht kann ich gleich noch eine Reitstunde machen«, sagte Johanne mit leuchtenden Augen zu Sophie und wandte sich zur Bushaltestelle. »Ich freu mich schon total aufs Ausreiten, am besten auf Dusty, der ist der Schönste!«

Sophie beschloss, die Freistunden zu nutzen, um sich diesen Reitunterricht anzusehen. Mit dem Fahrrad war sie schneller da als Johanne, aber langweilig wurde es nicht, im Gegenteil. Sophie wurde Zeuge eines neuen Rodeos mit Allegra und Ines.

»Wenn ich sie bis zur Herbstjagd richtig zureite, darf ich mitmachen«, erklärte das Mädchen stolz. »Und es wird auch besser. Ich habe jetzt einen Sattel, damit ist es nicht halb so schlimm.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.